Farbe Erleben

Wohin wir schauen, wir begegnen Farbe als Naturereignis, Ausdrucksmittel und emotionales Erlebnis. Licht bestimmt unser Leben – Farbe weckt unsere Sinne. Mit Farbe verknüpfen wir Urerfahrungen und sind von Licht und Farbe berührt.

Wissenschaftler, Künstler und Handwerker widmen sich seit Pythagoras diesem Thema. In unserem Land hat dies eine lange Tradition, ist verknüpft mit bedeutenden Namen wie z. B. Goethe, Runge, Schopenhauer, Hering, Buchwald, Ostwald, Itten, Frieling.

Die Tradition lebt weiter, sei es in z. B. im Deutschen Farbenzentrum oder in der Sammlung Farbenlehre an der TU Dresden, in der sich besonders Privatdozent Eckard Bendin zur Farbenlehre verdient gemacht hat.

Dass Farben psychologisch wirken ist unumstritten, die Werbung macht sich das zu nutze und Farblichtherapie kann helfen gesund zu bleiben.

Sie können Farbe erleben:

  • Lichttherapie
  • Farbpsychologische Tests
  • In den Seminaren „Erlebnis Farbe“

Seminargeschichte zu Farbe und Stil

Der Wonnemonat soll es sein, an dem ich aus dem Fenster schaue, mitten ins Herz einer Stadt, die für Deutschland und wohl für alle, die zwei Welten im kalten Krieg erlebten, be­deutungs­trächti­ger als alle ande­ren ist.

Farben, ihre Wirkung und Bedeutung

Johannes Itten, einer der Bauhaus-Künstler, hat einmal gesagt: "Wir werten und empfinden Far­ben, wir be­jahen sie oder lehnen sie ab, aber immer ste­hen wir in leben­digem Zusammen­hang mit ihr".

Ausstrahlung mit Form und Farbe

Wir Menschen sind eine Symbiose aus Form und Farbe. Sehr individuell und einzigartig. Wenn wir ver­stehen, die­ses Zusammen­spiel har­mo­nisch zu ge­stal­ten, dann wird unser Er­schei­nungs­bild beein­dru­ckend, natür­lich und au­then­tisch.


Rot

„ROT ist die Liebe, ROT ist das Blut; Rot ist der Teufel in seiner Wut“

Wie in diesem Spruch, kann Rot alles sein: Liebe und Hass, Freude und Angst, Aktivität und Gefahr. Rot gehört zu den Urerlebnissen des Menschen. Rot bewegt etwas in uns und das kann sehr gegensätzlich sein. Menschen, die diese Farbe mögen sind aktiv, zielgerichtet, emotional und selbstbewusst. Menschen, die diese Farbe als bedrohlich ablehnen sind in der Regel empfindsam und sensibel. Aber auch schlimme Erlebnisse der Vergangenheit können zu einer Rotablehnung vorübergehend oder dauerhaft führen. In Räumen eignet sich diese Farbe als Akzent überall dort, wo Aktivität, Wärme und Erotik erwünscht sind und nicht, wo sie Angst (Blut, Feuer) wie z. B. in Krankenhäusern assoziiert. Viel Rot im Raum aktiviert das Wärmeempfinden des Menschen und regt seine Motorik an.

Rotorange

„ist pure Leidenschaft und strebt nach vorn“

Rotorgange ist die aktivste Farbe überhaut, sie ist affektiv und der unmittelbare Reiz, ja der leidenschaftliche Ausbruch. Rotorange regt alles an: Aktivität und Lebensfreude, Appetit auf alles. Menschen die Rotorange lieben sind offen und direkt, sind manchmal himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Sie sind lebhaft und an Menschen interessiert, eine leichte Tendenz herrschen zu wollen ist ihnen eigen. Von sensiblen Naturen wird diese Farbe meist abgelehnt. Rotorange eignet sich in der Raumgestaltung zum Akzente setzen und ist manchmal gut
als kleiner „Muntermacher“ im Blickfang. Hochwertigkeit zu signalisieren eignet sich diese Farbe nicht, sie wird eher als einfach und vergänglich empfunden. Die Farbe wirkt mitteilsam und kommunikativ, ein richtiger kleiner quirliger und fröhlicher Gesell.

Magenta

„die Farben aller Farben, von Goethe „Pfirsichblüt“ genannt“

Purpur ist Würde und Prunk, sie ist die Farbe des Genies und der empfindsamen Naturen. Purpur wirkt auf uns hochwertig und distanziert. Deshalb eignet es sich besonders, Räumen Würde und Feierlichkeit zu verleihen. Es fordert nahezu gute Materialien und kann auf Minderwertigem plötzlich sehr primitiv und billig wirken. Besonders in der Kombination mit Grau und Silber wirkt es elegant, in der Kombination mit Gold noch prunkvoller. Menschen, die diese Farbe mögen sind selbstbewusst bis eitel, ja manchmal ein wenig egozentrisch.
Viele von Ihnen neigen zu philosophischer, künstlerischer Betrachtungsweise des Seins.

Violett

„die Sensibilität und Spiritualität, das Übermächtige nicht greifbare“

Violett ist die Farbe des christlichen Glaubens und unter Naturvölkern noch heute eine angesehene Farbe. Erst mit zunehmender Zivilisation wird sie als unreal empfunden, mehr und mehr abgelehnt. Menschen mit hoher Sensibilität und Empfindsamkeit fühlen sich hingezogen zu
dieser Farbe. Sie ist die Farbe von Künstlernaturen, Musikern und Philosophen. Aber auch Erfahrungen und Schicksalsschläge scheinen Menschen zum Violett zu „führen“. Violett ist die Introversion und der menschlichen Tiefe. Mit Violett lässt sich Prunk erzeugen, es macht Räumen hochwertig und phantastisch, kann zum meditieren und musizieren anregen.

Lila

„der verborgene Reiz“

Lila ist sentimental, leise und eine reizarme melancholische Farbe, deren Zartheit fast und verzaubert. Im Lila liegt der verborgene Reiz, das Weltfremde und Künstliche. Menschen, die sich zu dieser Farbe hingezogen fühlen sind nach innen gewandt und habe eine weiche Empfindungswelt und wird von Menschen mit Aktivität und Power meist abgelehnt. Lila ist überzart und eignet sich überall dort, wo Zartheit und wenig Reiz gewünscht wird. Besonders im Bereich der Körperpflege lässt sich Lila gut einsetzen.

Ultramarin

„die innere Ruhe und die zuverlässige Beständigkeit“

Ultramarin, die absolute Stille, die kalte Passivität, das rational Logische, das Perfekte. Überall dort wo wir planerisches Denken und technische Genauigkeit, eine gewisse Gradlinigkeit erwarten werden wir Blau als die passende Farbe empfinden. Ultramarin ist die Farbe der Menschen, die mathematisch logisches Denken einer gewissen Gefühlsbehaftung vorziehen. Es ist die Farbe des Technikers und Zahlen­menschen. Eine längere Betrachtung von Ultramarin lässt unseren Puls senken und vielen Menschen wird nach einer gewissen Zeit kalt in Umgebung dieser Farbe.

Braun

„ist die Stallwärme, das Biedere und Hausbackene, die körperliche Geborgenheit“

Braun konzentriert sich ausschließlich auf die leibliche Seite des Ichs. Es ist die absolute körperliche Behaglichkeit, die Bodenständigkeit, der enge Rahmen, die Tradition. Braun vermittelt uns kraftvolle Ausgereiftheit das zweckbezogene Denken. Menschen, die Braun bevorzugen sind meist handwerklich geschickt, haben einen ausgeprägten Tatsachensinn und sind in Traditionen verhaftet. Menschen, die diese Farbe sehr ablehnen, möchten sich vom Traditionellen befreien und als individuelle Persönlichkeit gelten. Braun wirkt im gestalterischen Bereich eher schlicht, einfach bis altmodisch.

Grau

„die Farbe der Neutralität und Bedecktheit“

Grau ist das totale Bedürfnis an Ruhe und die Verdrängung aller Unruhe. Grau ist die Monotonie und Depression. Wer Grau bevorzugt will sich nicht zu erkennen geben, will sich bedeckt halten. Ein Hinwendung zum Grau signalisiert den Wunsch nach Erregungsfreiheit und eizlosigkeit, zeugt von Erschöpfung und Ermüdung. Helles Grau wirkt auf die meisten Menschen elegant, Mausgrau ist eher negativ belegt. Grau ist emotionslos und neutral, es neutralisiert im gestalterischen Bereich und gleicht zwischen Farbdisharmonien aus.

Blaugrün

„Die Farbe des Meeres und der regennassen Bäume“

Blaugrün ist die Farbe der Idealisten, der Menschen, die ihre Gefühle nach außen verbergen können. Blaugrün macht frisch, sauber und feucht, gibt uns das Gefühl gut durchatmen zu können. Blaugrün wirkt auf die Menschen kreativ und wird von kreativen Menschen geliebt.
Es ist nicht ganz das intellektuelle Blau und nicht ganz das soziale Grün, es liegt genau in der Mitte und Menschen die es bevorzugen sind ähnlich. Mit blaugrünen Akzenten lassen sich Räume frisch und sauber machen.

Grün

„die Farbe des Lebens, der Gesundheit und der Hoffnung“

Grün ist die Farbe der Natur, sie gibt dem Auge Ruhe, drängt sich nicht auf und ist nie anstrengend. Menschen, die dieses Grün bevorzugen sind Realisten und gern auf der sicheren Seite des Lebens, Grün ist der Endzustand des Wachsens. Grünliebhaber interessieren sich für die Kunst des Heilens, sie sind sozial interessiert, wirken ausgeglichen und stabil. Grün ist die Beschränkung auf den realen Sektor des Lebens, Grün philosophiert und expandiert nicht. Grün strebt keine neuen Ideen an, es setzt auf Bewährtes.

Gelbgrün

„die Farbe des Neubeginnes“

Gelbgrün ist die Farbe des Naturerwachens und die Farbe der Erneuerung. Es wirkt auf die meisten Menschen jung, leicht und fröhlich. Es wird von Menschen bevorzugt, die neugierig und wissbegierig sind auf alles in Natur und Technik, die gewinn­bringenden Einsatz sehr schätzen
und eine hervorragende Beobachtungsgabe besitzen. Maigrün wird auch dann bevorzugt, wenn Menschen sich an der Schwelle eines neuen Beginnes stehen. Gelbgrün wirkt gestalterisch frisch und frühlingshaft und sein Optimismus überträgt sich auf uns.

Rosa

„die Farbe der zarten Verspieltheit“

Rosa wirkt auf die meisten Menschen zart und empfindsam. Rosa eignet sich deshalb besonders gut im Bereich der zärtlichen Körperpflege. Es wird von Menschen bevorzugt, die ein starkes Bedürfnis nach Zärtlichkeit, einen Sinn für ästhetische Reize und ungewöhnliche Liebhabereichen haben. Wer sich als Erwachsener dem Rosa hinwendet ordnet sich nicht ein in ein starres Gefüge und einen vorgeschriebenen Lebensrshythmus. Menschen mit einer hohen Vitalität empfinden diese Farbe meist als weich, schwach und kraftlos und Rosa hat für sie einen zu geringen Realitätsbezug.

Weiss

„die Sauberkeit und der Unschuld“

Wie ist einfach nicht da. Weiße Einrich­tungs­gegen­stände nehmen sich zurück und lassen andere zur Wirkung kommen. Weiße Räume sind groß und geben viel Gestaltungsspielraum und weiß wirkt emotionslos bis leer. Menschen, die Weiß besonders bevorzugen wirken etwas dem Realen entrückt. Weiß löscht aus, psychologisch wie gestalterisch. Menschen die etwas vergessen wollen fühlen sich zu Weiß hingezogen, kräftige Farben mit Weiß zusammengebracht werden abgeschwächt in ihren Wirkung.